Emeriti (ehemalige Abteilungen)

Emeriti (ehemalige Abteilungen)

Seit der Gründung des Instituts im Jahr 1996 wurden zwei Direktoren in den Ruhestand verabschiedet. Der erste Direktor emeritus war Wilhelm Boland im Jahr 2018. Im Jahr 2021 wurde David Heckel emeritiert. Er leitet die Emeritusgruppe Entomologie.

Prof. em. Dr. Wilhelm Boland

Von 1997 bis 2018 leitete Wilhelm Boland die Abteilung Bioorganische Chemie und erforschte mit seinem Team die Abwehrmechanismen von Pflanzen und Insekten sowie deren Wechselwirkungen auf verschiedenen Ebenen. Ein Schwerpunkt seiner Forschung bestand in der Untersuchung von Wehrsekreten in Blattkäfern, um Informationen über die Biosynthese, Regulierung und Evolution dieser Verteidigungsmechanismen zu erhalten. Dabei konzentrierte er sich auf die Analyse der molekularen Grundlagen für die Aufnahme von pflanzlichen Ausgangsstoffen (Transporter) und die Umwandlung der pflanzlichen Vorstufen in Verbindungen, die von den Insekten für Kommunikation und Abwehr benötigt werden. So fand er heraus, dass das Biosynthesepotenzial von Insekten wahrscheinlich nachhaltig durch symbiotische Darmbakterien oder Endosymbionten verstärkt wird. Weitere Forschungsschwerpunkte befassten sich mit der Biosynthese von Stoffen, die die pflanzliche Verteidigung auslösen, und der Entgiftung von Pflanzentoxinen mit besonderem Augenmerk auf eine Beteiligung von Mikroorganismen.

Prof. em. Dr. David G. Heckel

Von 2003 bis 2021 leitete David Heckel die Abteilung Entomologie. Der Schwerpunkt der Forschung in dieser Abteilung lag auf der Untersuchung evolutionärer Anpassungen von Insekten, die von chemischen Signalen verursacht werden. Das Konzept der Koevolution formt den theoretischen Rahmen, in dem die Wechselbeziehungen zwischen Insekten und Pflanzen, Insekten und Mikroben, sowie Insekten und Insekten untersucht werden. Pflanzen entwickeln bestimmte Strategien, z.B. auch Gifte, um Fraßfeinde abzuschrecken und somit nicht gefressen zu werden. Insekten begegnen daraufhin diesen Strategien mit Entgiftungsmechanismen. Die Anpassungen mikrobischer Pathogene, Insekten als Nahrungsquelle zu nutzen, treffen auf eine komplexe, insekteneigene Immunantwort. Chemische Signale, mit denen Insekten miteinander kommunizieren, werden von interspezifischem und intraspezifischem Selektionsdruck beeinflusst. Das Wissen darüber, wie Gene diese Phänotypen  kontrollieren, ist elementar für das Verständnis der Koevolution und des Wesens des gegenwärtigen koevolutionären Gleichgewichts. David Heckel leitet die Emeritusgruppe Entomologie

Zur Redakteursansicht